2 lineare Gleichungen mit 2 Unbekannten

Betrachtet werden die beiden linearen Gleichungen

Zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten

Erinnerung an die Elementarmathematik: Man ändert nichts an der Richtigkeit von Gleichungen, wenn man

Multiplikation der ersten Gleichung mit  -a21/a11 und Addition zur zweiten liefert:

Die Lösung eines solchen Gleichungssystems ist auch möglich mit Mathematik- Programmen, die symbolisch rechnen können. Nachfolgend sieht man die Lösung mit Maple:

Lösung eines linearen Gleichungssystems mit Maple: Symbolische Rechnung

Zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten: Umformung der ersten Gleichung

(man erkennt, dass die erste Klammer den Wert Null hat). Multiplikation der zweiten Gleichung mit  -a12/a22 und Addition zur ersten liefert:

Zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten: Umformung der zweiten Gleichung

(hier hat die zweite Klammer den Wert Null). Damit ist in jeder Gleichung nur noch eine Unbekannte, und man kann die Lösung des Gleichungssystems nach kurzer Umformung wie folgt aufschreiben.

Allgemeine Lösung eines linearen Gleichungssystems mit zwei Unbekannten

Es fällt auf:

Determinanten

Man nennt Ausdrücke, wie sie in Zähler und Nenner der oben entwickelten Lösung des kleinen Gleichungssystems vorkommen, Determinanten und schreibt symbolisch:

Determinantensymbol

Man beachte den Unterschied:

Berechnungsvorschrift für eine Determinante mit zwei Zeilen

Die Lösung für das oben betrachtete lineare Gleichungssystem mit 2 Unbekannten kann also auch so formuliert werden:

Lösung eines linearen Gleichungssystems mit zwei Unbekannten in Determinantenschreibweise

mit der so genannten Koeffizientendeterminante

Koeffizientendeterminante eines linearen Gleichungssystems mit zwei Unbekannten

Die Determinanten D1 und D2 entstehen aus D, indem die erste bzw. zweite Spalte in D durch die "rechte Seite" b des Gleichungssystems ersetzt werden.

Cramersche Regel

Die mit Determinanten formulierte Lösung des linearen Gleichungssystems kann formal auf die Lösung eines linearen Gleichungssystems mit n Unbekannten übertragen werden, wenn man den Determinanten-Begriff in geeigneter Weise auf  Determinanten n-ter Ordnung erweitert:

Cramersche Regel für die Lösung linearer Gleichungssysteme

Diese so genannte Cramersche Regel ist eine sehr schöne (weil kompakte) Möglichkeit, die Lösung formal aufzuschreiben. Sie ist allerdings wegen des unverhältnismäßig hohen Aufwands schon ab 3 Gleichungen mit 3 Unbekannten nicht konkurrenzfähig mit anderen Lösungsverfahren (z. B. dem Gaußschen Algorithmus).

Die Koeffizientendeterminante  D = det(A)  im Nenner ist der entscheidende Indikator für die Lösbarkeit des linearen Gleichungssystems. Sie muss ungleich Null sein. Man nennt Matrizen, die diese Bedingung erfüllen, regulär, ansonsten singulär.

Eigenschaften von Determinanten

An der Determinante 2. Ordnung lassen sich sehr anschaulich einige wichtige Eigenschaften nachvollziehen, die uneingeschränkt auch für Determinanten höherer Ordnung gelten: